Schon bald geht das zweite Jahr, in dem wir mit Corona und seinen vielfältigen Folgen zu leben haben, seinem Ende zu. Die Hoffnungen auf eine Normalisierung unseres Alltags sind zwar nicht zuletzt dank der nun vorhandenen Möglichkeit einer Impfung merklich größer geworden, jedoch haben sie sich nur zum Teil erfüllt. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in unserem diesjährigen Chorleben wider. Fast bis Jahresmitte war aufgrund der Kontaktbeschränkungen an eine Chorprobe überhaupt nicht zu denken, so dass nur über eine organisierte Telefonkette und den regelmäßig via e-Mail versandten „Gruß in Corona-Zeiten“ ein Minimum an Kommunikation und Gefühl von Zusammengehörigkeit aufrecht erhalten wurde.
Im Juni konnten endlich vom Chorvorstand die ersten vorsichtigen Schritte in Richtung gemeinsamer gesanglicher Aktivitäten beschlossen und organisiert werden. Das Wiedersehens-Treffen unseres Chores fand bei reger Beteiligung am 15. Juli abends auf dem Vorplatz des Pfarrzentrums statt – mit Getränken und belegten Brötchen, aber auch mit einer kurzen Chorprobe, die uns selber und auch unserem Chorleiter einen ersten Eindruck gab, wo wir stimmlich stehen. In den folgenden Wochen konnten wir bei den Proben im Freien und glücklicherweise immer bei schönem Wetter einige der bereits vor dem Lockdown eingeübten, aber noch nie aufgeführten Chorstücke wieder „zum Leben erwecken“ und diese „Auferweckung“ auch mit der eigenen Stimme erfahren. Seit dem Frühjahr war von praktisch allen Chormitgliedern das Impfangebot genutzt worden, so dass ab Mitte September bei abnehmender Tageslänge und kühleren Temperaturen auch die Verlegung der Proben in den Innenraum unserer Kirche möglich wurde ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. Leider erwies sich jedoch das Üben in der leeren Kirche als akustisch unzureichend und daher unbefriedigend, so dass im nächsten Schritt die Proben im Pfarrzentrum, allerdings für Damen- und Männerstimmen zeitlich getrennt, durchgeführt wurden. Neben dem Sicherheitsaspekt durch ausreichende Abstände war dies auch von Vorteil für das intensive Üben eines neuen Chorstücks, dessen Aufführung wir zu Weihnachten planen.
In den kommenden Wochen wollen wir jedoch wieder zurückfinden zum gemeinsamen Singen - bei den Proben und dann endlich auch wieder bei der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes an Weihnachten. Wir alle hoffen, dass es diesmal gelingt und die weitere Entwicklung der Corona-Lage nicht wieder Rückschritte erfordert.